Frettchen


Fütterung

Frettchen sind Fleischfresser und daher sollte 80% ihrer Nahrung auch aus Fleisch bestehen und nur 20% aus pflanzlichen Produkten. Da Frettchen nur einen rel. kurzen Magen-Darm-Trakt besitzen und die Passagezeit der Nahrung nur etwa 3-4 Stunden beträgt, müssen die Tiere mehrere Mahlzeiten am Tag erhalten. Besser ist es, wenn ständig Trockenfutter zur freien Verfügung steht.

Verschiedene Futtermittel können Frettchen angeboten werden:
  • Trockenfutter: geeignet sind hier spezielle Futter für Frettchen oder hochwertige Trockenfutter für Katzen. Das Futter muss einen Anteil an tierischem Protein von mindestens 35-40% enthalten und einen Fettanteil von ca. 20%. Pflanzliche Produkte (insbesondere Getreide) dürfen nur einen geringen Anteil ausmachen, da sie von Frettchen nicht verwertet werden können. Das Futter sollte zudem mit der Aminosäure Taurin angereichert sein und darf keinen Zucker enthalten.
  • Nassfutter: auch hier stehen spezielle Futter für Frettchen zur Verfügung. Alternativ kann hochwertiges Katzenfutter verwendet werden. Nassfutter sollte einen Fleischanteil von 60-80% aufweisen und ebenfall zuckerfrei und mit Taurin angereichert sein.
  • Frischfleisch: es können fast alle Fleischsorten verfüttert werden, mit Ausnahme von Schweinefleisch. Dieses kann in rohem Zustand das Aujetzky-Virus enthalten, für das auch Frettchen empfänglich sind. Eine Infektion führt v.a. zu neurologischen Symptomen und letztlich zum Tod des Tieres. Ausschließliche Fütterung von Muskelfleisch führt schnell zu Mineralstoffmangel, so dass zusätzliche Organe (z.B. Hühnermägen) angeboten werden müssen. Leber kann ebenfalls in kleinen Mengen verfüttert werden. Ein überangebot kann jedoch zu einer überversorgung mit Vitamin A führen.
  • Futtertiere: als Futtertiere eignen sich insbesondere Küken. Diese decken den Bedarf an tierischem Eiweiß ebenso wie den Bedarf an pflanzlichen Bestandteilen (pflanzliches Futter im Magen der Küken). Zudem werden durch die Knochen der Futtertiere auch die erforderlichen Mineralstoffe zur Verfügung gestellt. Bei Futtertieren muss allerdings unbedingt darauf geachtet werden, dass sie frisch verfüttert bzw. frisch eingefroren werden, damit es nicht zu hygienischen Problemen kommt, insbesondere einer Infektion mit Salmonellen.




Haltung

Frettchen sind sehr soziale Tiere, so dass eine Einzelhaltung abzulehnen ist. Frettchen sind zudem extrem quirlig, neugierig und verspielt und benötigen enorm viel Platz. Im Handel erhältliche Frettchenkäfige sind deutlich zu klein, selbst wenn die Tiere Freilauf erhalten, so dass für die Frettchenhaltung Eigenbauten unumgänglich sind. Die artgerechteste Haltungsform stellt ein eigenes Zimmer oder ein großes (Außen)Gehege dar. Müssen die Tiere zeitweilig in einem Käfig untergebracht werden, so sollte eine Größe von 150 (Länge) x 60 (Tiefe) x 150 (Höhe) cm für ein Paar auf keinen Fall unterschritten werden. Der Käfig muss über verschiedene Ebenen verfügen, die über Rampen, Leitern oder Röhren miteinander verbunden sind. Auf jeder Ebene sollte sich eine Toilettenecke/Katzenklo befinden. Zudem müssen Schlafhäuschen, Hängematten und ausreichend Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein. Frettchen können auch in Außengehegen gehalten werden, wobei eine Grundfläche von ca. 6m2 für ein Paar erforderlich ist. Das Gehege muss ausbruchsicher sein und vor Witterungseinflüssen geschützt sein (überdacht, an drei Seiten geschlossen). Für den Winter müssen gut isolierte Schlafhütten mit Decken zur Verfügung stehen. Weiterhin muss das Gehege mit reichlich Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet werden.

Impfungen

Frettchen sollten regelmäßig gegen Staupe geimpft werden. Werden die Tiere auch auf Spaziergänge ausgeführt oder sollen sie mit in den Urlaub genommen werden, so muss zudem eine Impfung gegen Tollwut erfolgen.

Die Staupe ist eine Viruserkrankung, die nicht nur bei Hunden vorkommt, sondern für die insbesondere Frettchen äußerst empfänglich sind und die bei diesen Tieren nahezu immer tödlich verläuft. Eine Ausscheidung des Virus erfolgt mit allen Körperausscheidungen wie z.B. Kot und Nasensekret. Der Erreger kann in der Umwelt sehr lange überleben und auch mit Schuhen in die Wohnung eingeschleppt werden. So besteht auch bei rein in der Wohnung gehaltenen Frettchen ein Infektionsrisiko. Typische Symptome einer Staupeerkrankung bei Frettchen sind Apathie und Appetitlosigkeit, Fieberschübe, Augen- und Nasenausfluss und juckende Hautausschläge. Bei länger andauernder Erkrankung können zudem neurologische Veränderungen wie Muskelzittern und Krämpfe auftreten. Impfung: Eine Grundimmunisierung gegen die Staupe erfolgt durch Impfung in der 8. und 12. Lebenswoche. Anschließend werden jährliche Wiederholungsimpfungen durchgeführt.

Auch die Tollwut ist eine Viruserkrankung, die durch den Speichel erkrankter Tiere auf Frettchen übertragen werden kann. Die Infektionsgefahr für als Heimtiere gehaltene Frettchen ist daher als gering einzustufen. Eine Impfung ist jedoch zwingend erforderlich, wenn die Tiere mit ins Ausland genommen werden. Die Frettchen benötigen dann zudem einen Europäischen Impfausweis (Heimtierpass) und müssen zur einwandfreien Identifikation einen Mikrochip erhalten, der unter die Haut an der linken Halsseite implantiert wird. Impfung: Die Erstimpfung gegen Tollwut kann im Alter von 12 Wochen durchgeführt werden und wird dann jährlich aufgefrischt.

Weiterführende Links:
www.frettchenseite.de
www.paradiesfrettchen.de
www.frettchen-forum.de
www.fretties.de